Einheitlichkeit im Denken statt Einheitsstil in der Führung

Ein Faktor zum Beispiel, der seit einigen Jahren immer wieder für Diskussionen sorgt, ist das Homeoffice bzw. remote Arbeiten. Es zeigt hervorragend, wie individuell die Menschen sind und wie unterschiedlich sie auf gleiche Arbeitsbedingungen reagieren können – manche sind zu Hause um ein Vielfaches produktiver, andere wiederum sind wenig leistungsfähig, wenn sie nicht im Büro bei den Kollegen arbeiten. Nicht zu vergessen sind Berufsgruppen, für die Homeoffice schlichtweg keine Option darstellt. Es ist klar: Eine Einheitslösung gibt es hier nicht – Individualität ist gefragt.

 

Führungsstile im Wandel

Diese Erkenntnis überträgt sich auch auf das Feld der Führung. Wie können wir erwarten, dass eine 60-jährige Führungskraft denselben Führungsstil pflegt wie eine 30-jährige? Oder dass jemand mit Familie genauso führt wie jemand ohne? Frauen und Männer haben unterschiedliche Herangehensweisen, und ebenso unterscheidet sich die Denkweise eines Abteilungsleiters in der IT von dem im Marketing. Oder kurz gesagt: Jede Führungskraft ist in ihrem Führungsstil individuell. In meiner Arbeit geht es mir daher nicht um die Schaffung eines einheitlichen Verhaltensmusters, sondern um die Einführung einer Einheitlichkeit im Denken.

 

Jenseits des Führungsstils – die Wirkung von Leitlinien

Die Idee ist nicht, einen gemeinsamen Führungsstil zu entwickeln, sondern vielmehr Leitlinien und Richtungen vorzugeben, die jede Führungskraft individuell interpretieren und umsetzen kann. Indem wir uns auf das gewünschte Ergebnis konzentrieren und klar definieren, was wir gemeinsam erreichen wollen, ermöglichen wir es jedem Einzelnen, seinen eigenen Weg zum Ziel zu finden.

 

Meine vier Säulen der Führungsbefähigung

1. Definition von Führung
Der erste Schritt besteht darin, das Konzept der Führung neu zu definieren. Weg vom starren Führungsstil, hin zu einem gemeinsamen Verständnis von Unternehmertum und dessen Prinzipien. Es gilt, eine gemeinsame Haltung darüber aufzubauen, was Führung im Unternehmen bedeutet und welche Ziele auf der Metaebene erreicht werden sollen.

2. Die Rolle der Führungsperson verstehen
Wer bin ich als Führungsperson? Diese Frage führt uns zu den intrinsischen Motiven und persönlichen Herausforderungen. Negative Glaubenssätze und Ängste zum Beispiel können effektives Handeln blockieren. Es ist wichtig, diese Hindernisse zu erkennen und zu überwinden, um eine klare Außenwahrnehmung als Leader zu etablieren.

3. Kommunikation als Grundpfeiler
Kommunikation ist das Fundament eines dynamischen Systems. Das Wissen darüber, wie man herausfordernde Gespräche führt, welche Terminstrukturen ein anpassungsfähiges Team fördern und wie man die Coach-Rolle zur Steigerung der Selbstverantwortung einsetzt, sind entscheidend. Ebenso wichtig ist es, Konflikte moderieren zu können und durch gezieltes Fragen zu führen.

4. Systemdenken entwickeln
Ein tiefgreifendes Verständnis für Systeme und die Menschen innerhalb dieser Systeme ist unerlässlich für erfolgreiche Führungskräfte. Es geht darum, die Wechselwirkungen innerhalb des Unternehmens zu verstehen und entsprechend agieren zu können. Die 10 Systemgesetze von Dr. Bishop liefern hier beispielsweise eine ausgezeichnete Grundlage, um Systeme besser zu verstehen.

Führung in Unternehmen ist meiner Meinung besonders dann erfolgreich, wenn sich die Führungskräfte nicht in einen einheitlichen Stil „pressen“, sondern sich tiefgreifend mit den Prinzipien des Unternehmertums, dem eigenen Selbstverständnis als Leader sowie den komplexen Dynamiken von Kommunikation und Systemdenken auseinandersetzen.

Sehr gerne unterstütze ich Dich und Deine Führungskräfte bei diesen Themen. Schau Dir dazu meine Angebote an oder schreib mir für ein kostenloses und unverbindliches Kennlerngespräch.